Die CDs


 

 

 

 

Chris Herman

Kurt Mitterndorfer

GEH!

 

Text-Sound-Collage

Oracle Studio, 2020

 

Zum Inhalt:

Mehr als 70 Millionen Menschen sind weltweit pro Jahr auf der Flucht. Sie fliehen vor Hass, Erpressung, Verfolgung, Unterdrückung, Ausbeutung, vor Terror und Krieg.

Einen dieser Menschen begleitet diese Text-Sound-Collage von Kurt Mitterndorfer und Chris Herman auf seinem Weg von seiner Vergangenheit in seine Zukunft. 

Ein Mensch auf der Flucht. Mit seinen Erinnerungen, seinen Ängsten, seinen Hoffnungen.

Entstanden ist der Soundtrack zu einem erschütternden „Kopf-Kino“.

 

„GEH!“  schildert, was im Kopf eines Mannes auf seinem Weg von Damaskus durch Syrien, die Türkei, Griechenland, Mazedonien, Serbien und Ungarn nach Österreich vorgeht. Erinnerungen, Ängste und schreckliche Erlebnisse vor seinem Aufbruch aus seinem Heimatland Syrien, auch das, was er auf der Flucht erlebt, quälen ihn, aber auch Hoffnung spürt er immer wieder aufkeimen auf seinem Weg. Hoffnung auf ein Leben in Frieden und Freiheit. 

Der Text wird durchgehend mit Sounds unterlegt.

  


 

Herbst 2015: Menschen aus Syrien fliehen vor Terror und Krieg aus ihrer Heimat nach Europa.

Winter 2015/16: Kurt Mitterndorfer, Autor und bildnerisch tätiger Künstler aus Linz, unterrichtet ehrenamtlich Asylwerber aus Syrien, die in Linz „gestrandet“ sind.

Frühling 2016: Kurt Mitterndorfer beginnt sich Notizen über Gespräche zu machen, die er mit Geflüchteten führt.

Sommer 2016: Kurt Mitterndorfer beginnt die stichwortartigen Aufzeichnungen literarisch zu verarbeiten. Ausschlaggebend für diese Arbeit ist ein Gespräch mit einem Asylwerber, der ihm erzählt, dass er auf seiner Flucht von Damaskus nach Europa einmal irgendwo in Serbien zweieinhalb Tage ununterbrochen gegangen ist. Ab damals arbeitet Kurt Mitterndorfer regelmäßig an seinem Text, dem er den Titel „GEH!“ gibt. Der Titel ist gleichzeitig der Befehl, den sich der Asylwerber damals auf der Flucht durch den Westbalkan immer wieder selbst gegeben hat.

Frühling 2019: Chris Herman, Musiker und Soundtüftler aus Traun, spielt ein Solokonzert in Linz. Kurt Mitterndorfer besucht die Veranstaltung und ist fasziniert von zwei Stücken, die Chris Herman präsentiert. Noch an diesem Abend beschließen Herman und Mitterndorfer eine Zusammenarbeit. 

Sommer 2019: Kurt Mitterndorfer schickt Chris Herman einen Teil seines Textes „GEH!“. Der Soundtüftler ist begeistert und beginnt in Traun sich Gedanken über die Umsetzung zu machen, während der Autor in Griechenland am Text „GEH!“ weiterschreibt.

Herbst 2019: Es ist so weit, Chris Herman und Kurt Mitterndorfer treffen sich erstmals im Proberaum des Musikers in Traun. Das Konzept, den Text „GEH!“ während eines geplanten gemeinsamen Auftritts durchgehend mit Sounds zu unterlegen, wird ausgeweitet. Nun werden Soundpassagen in den Lesepausen eingefügt.

Frühling 2020: Die für Frühling 2020 geplante öffentliche Generalprobe des Live-Programms in Linz entfällt coronabedingt. Kurt Mitterndorfer und Chris Herman beschließen stattdessen einen Tonträger zu gestalten. Corona hilft ihnen dabei, während der Isolierung proben die beiden so lange, bis sie bereit sind in einem Studio aufzunehmen. Im Studio von Roland Punzenberger in Traun nehmen sie zuerst den Soundtrack von Chris Herman auf, dann liest Kurt Mitterndorfer seinen Text über diese Aufnahme. Er hält sich beim Lesen exakt an den vorgegebenen Rhythmus, der wiederum den Rhythmus des Gehens widerspiegelt. Die Zwischenstücke spielt Chris Hermann ebenfalls live im Studio ein. Ein paar Tage und einige Korrekturen später ist das Werk vollbracht.

Sommer 2020: Der Tonträger „GEH!“ wird produziert.

Herbst 2020: Chris Herman und Kurt Mitterndorfer präsentieren „GEH!“ zuerst in Traun und Linz. Auftritte mit „GEH!“ in Wien und den anderen Landeshauptstädten sind geplant.

 

Chris Herman und Kurt Mitterndorfer

 


 

Rückmeldungen zum Programm „GEH!“

 

Agnes:

Ein intensiver Abend, sehr gut gelesen, deine Stimme hat eine besondere Kraft.

 

Ingrid:

Sehr berührend, nachdenklich machend, eindringlich, machte Aspekte klar, die mir gar nicht bewusst waren.

 

Oskar:

Wir haben deine Lesung via live stream angehört und waren sehr betroffen. Das ist wirklich ein Text der unter die Haut geht und viele Aspekte einer Flucht beschreibt, die uns unbekannt waren.

 

Edi:

Der Text wird mich vermutlich länger begleiten in meinen Denk- und Sinnier"räumen". Du hast mich auf jeden Fall eindringlich erreicht damit, vielleicht dadurch, dass die Worte völlig unprätentiös und ohne Pathos ziemlich tief schürfen.

Vielen Dank dafür!

 

Christian:

Lieber Kurt, lieber Herr Herman: GEH-ein Text der unter die Haut geht, in der Reduktion der Sprache durch die Wiederholungen , auch durch die ruhige Stimme unterstützt, die schrille Synthesizermusik dazu, die "unangenehm" ist, selten so schnell, so berührend im Kopfkino gelandet, das wütend macht, traurig, eine Spur hilflos, GEH- ein hörbares Sichtbarmachen einer/vieler Tragödien, die nicht sein dürfen

 

Helene:

Die CD „Geh!“ ist eine erschütternde Darstellung realer Gedanken flüchtender Menschen – keine leichte Kost, aber ein Aufruf zur Besinnung für uns Österreicher, die wir in Frieden und Sattheit leben.